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«Das größte Gefängnis, in dem Menschen leben, ist die Angst davor, was andere denken.»

Was hat diese Geschichte mit Mut zu tun?

Tatsächlich handelt sie von einem inneren Bedürfnis, das jeder Mensch hat: dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Absolut jeder von uns ist Teil mehrerer Gruppen: Familie, Kollegen, Freunde, im Sport, Politik oder andere. Da wir höchst soziale Wesen sind können wir gar nicht anders. Um dazuzugehören verhalten wir uns in jeder Gruppe so, dass wir dazu passen. Wir beachten die ungeschriebenen Regeln. Dann droht kein Konflikt und erst recht kein Ausschluss. Unser Bedürfnis, dazuzugehören führt zum sogenannten Konformitätswunsch. Tatsächlich ist es eher der eigene Wunsch als der Druck von außen.

So weit, so normal. Doch was geschieht, wenn in der Gruppe Dinge gesagt oder getan werden, die mit den eigenen Überzeugungen nicht im Einklang sind? Dann entsteht Spannung. Zunächst die innere Frage: sage ich dazu etwas oder halte ich besser den Mund? Denn sich eine von der angenommenen Gruppenmeinung abweichende Meinung zu erlauben führt oft zu Konflikten. Genau hier kommt MUT ins Spiel: eben der Mut, zu sich, seiner Meinung und seinen Werten zu stehen. Nicht der Angst vor einer hitzigen Diskussion, einem potenziellen Konflikt, nachzugeben, sondern das Wagnis der Authentizität einzugehen.

Dazu kommt, dass die «Gruppenmeinung» meist gar nicht bekannt ist. Es werden stets nur diejenigen wahrgenommen, die am lautesten schreien oder kraft ihres erhöhten Status’ eine bestimmte Haltung verkünden. Da die Mehrheit stets schweigt erscheint dann dieser Standpunkt als der allgemein gültige. Doch unzählige Experimente zeigen, dass – sobald eine Person sich abweichend äußerst – stets andere zustimmen. Deshalb:

Sei Du die- oder derjenige, die/der den Mut hat, zu sich zu stehen!